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Fast 1.900 Jahre alte Siedlung in Bielefeld-Sieker entdeckt

Bielefeld

Im Vorfeld eines Schulneubaus haben Fachleute eines Grabungsteams in Bielefeld-Sieker mehrere fast 1.900 Jahre alte Hausgrundrisse einer ausgedehnten Siedlung des 2. bis 5. Jahrhunderts entdeckt. Die Häuser waren Teil der größten Siedlung der Römischen Kaiserzeit in Westfalen.

Funde aus Bronze

Der Fund einer römischen Kleingeldmünze, ein sogenannter As aus Bronze, erlaubt die Datierung auf die Mitte des 2. Jahrhunderts. Der Griff einer Bronzekanne und der Anhänger eines bronzenen Pferdegeschirrs mit einem Pferdekopf stellen nach Angaben eines Experten vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) exotische Importstücke aus dem Römischen Reich dar, die nicht wie üblich eingeschmolzen wurden. Die Häuser von sechs bis acht Metern Breite und teilweise über 30 Metern Länge hatten ein Gerüst aus mächtigen Holzpfosten. Deren Spuren zeichnen sich westlich des Mühlenbaches auch heute noch deutlich in der Fläche unter dem Oberboden ab.

Bereits in den ersten Suchschnitten zeichnen sich die Pfostenreihen ehemaliger Hausgrundrisse ab. Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Sven Spiong